Neapel und der Vesuv

Früh am Morgen verließen wir Scafati, fuhren am Vesuv vorbei und parkten den Mietwagen in der Nähe der Circumvesuviana-Station von San Giorgio a Cremano, einem Vorort von Neapel. Die Circumvesuviana ist ein Regionalbahnnetz rund um Neapel.

Neapel und Vesuv

Unsere Unterkunft
Hotel America
Ruhig, freundliches Personal, günstig, geräumig. Empfehlenswert.

In den bis dato vergangenen zwei Tage konnten wir uns zwar schon gut an den eigenwilligen Verkehr in und um Neapel gewöhnen, aber auf eine lange Parkplatzsuche und überfüllte Straßen hatten wir einfach keine große Lust. Und so nutzten wir das gute und günstige Regionalbahnsystem.

Neapel

Wir fuhren bis zum Hauptbahnhof und machten uns von dort auf den Weg, um Neapel zu erkunden.

Als wir den Bahnhof verließen, landeten wir gleich im hektischen Verkehrsgewirr. Uns wurde sofort klar, dass es eine gute Idee war, den Mietwagen außerhalb abzustellen. Alleine die Parkplatzsuche hätte Ewigkeiten gedauert.

Wir ließen die vollen Straßen in der Nähe des Bahnhofs hinter uns und liefen Richtung Altstadt. Durch die vielen engen und verwinkelten Gassen führte unser Spaziergang fast schon automatisch zu unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten, die in Neapel meist Sakralbauten sind. Aber auch andere öffentliche Gebäude sind durchaus sehenswert.

Auf Höhe der Universität stiegen wir in die U-Bahn. Die Station Universita ist, wie etliche andere in Neapel, ein besonders schön gestalteter Metro-Bahnhof mit vielen Skulpturen und Lichtinstallationen.

Castel Nouvo

Eine Station weiter stiegen wir dann schon wieder aus. An der Oberfläche angekommen konnten wir dann gleich das Castel Nouvo sehen. Die wuchtige Burg aus dem 13. Jahrhundert beherbergt unter anderem auch ein Museum zur neapolitanischen Stadtgeschichte. Wir beließen es aber nur bei einer äußeren Betrachtung und gingen weiter zum nahegelegenen Palazzo Reale, dem äußerlich eher schlichten Königspalast der Bourbonen.

Piazza del Plebiscito

Unmittelbar nebenan findet man den Piazza del Plebiscito. Dieser große Platz wird eingerahmt vom Palazzo Reale, vom Palazzo Salerno, der Prefettura di Napoli und der Basilika San Francesco di Paola. Während wir das Castel Nouvo nur von außen sehen wollten, hätten wir gerne einen Blick in die große Basilika geworfen. Zu unserer Enttäuschung war diese allerdings während unserer Zeit in Neapel geschlossen.

Wir bestiegen somit nach einem schnellen Espresso wieder die U-Bahn und fuhren ein paar Stationen in den westlichen Stadtteil Margellina. Hier gibt es eine Funicolare, eine Standseilbahn, die einen auf einen Stadtanhöhe bringt. Läuft man ein paar Meter weiter zur Kirche Sant’Antonio a Posillipo findet man dort eine Terrasse mit einem Panoramablick auf Neapel. Dieser Ausblick bildete dann auch der Abschluss unseres Tagesausflugs. Nach Strecken mit Funicolare, Metro und Circumvesuviana erreichten wir den Parkplatz in San Giorgio a Cremano und machten uns auf den Rückweg nach Scafati.

Vesuv

Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen, aßen noch ein kleines, typisch neapolitanisches Frühstück, bestehend aus Cappuccino und Cornetto (Croissant) und fuhren los. Bevor wir nach Rom fuhren, wollten wir allerdings noch den Vesuv erklimmen.

Dafür hatten wir uns leider einen nebligen und bewölkten Tag ausgesucht. Die Wolke über dem Gipfel des Vesuvs schien noch dichter als sonst zu sein. Wir ließen uns davon allerdings nicht abschrecken und suchten eine Auffahrt zum Vesuv.

Wir folgten erst der Beschilderung vom Örtchen Boscoreale aus. Hier fährt man auch ein wenig den Vesuv hinauf, gelangt dann allerdings an ein Gatter, neben dem ein professioneller Veranstalter Touren mit dem Geländebus anbietet. Irgendwie sollte es aber auch eine andere Möglichkeit geben.

In Torre de Greco folgten wir erneut der Beschilderung und fuhren ein weiteres Mal den Vesuv hinauf; dieses Mal ging es aber bei weitem höher hinauf. Ich hatte gelesen, dass der Aufstieg vom Parkplatz aus ungefähr dreißig Minuten dauern soll. Wir parkten also den Mietwagen und machten uns bei leichtem Nieselregen auf den Weg. Es wurde auch ein Bustransfer angeboten, aber diesen hielten wir bei dreißig Minuten Aufstieg nicht für nötig.

Nach zwanzig Minuten strammen Marsch bergauf kamen wir an eine Kasse und wunderten uns, dass der Kraterrand noch sehr weit entfernt über uns lag. Uns wurde klar, dass der angegebene dreißigminütige Aufstieg erst jetzt beginnen würde. Der eigentliche Parkplatz war gesperrt und der Ersatzparkplatz, auf dem wir geparkt hatten, lag zwei Kilometer weiter unten. Spätestens jetzt ärgerten wir uns ein wenig, nicht doch den Bustransfer vom Parkplatz zur Kasse genommen zu haben.

Weitere 25 Minuten später, nach einem etwas steileren Anstieg als zuvor, kamen wir dann endlich am nebelverhangenen Krater an. Zumindest hin und wieder wechselten sich Niesel und Sonnenschein ab, so dass wir zwischenzeitlich ein wenig die Aussicht genießen konnten.

Wir liefen wieder zurück zum Parkplatz und fuhren weiter nach Rom.

(Dieser Beitrag ist der zweite Teil des Reiseberichts „Sechs Tage in Italien: Von Neapel nach Rom„)

Verfasst von:

Neben meinen Interessen im Bereich Musik, Fotografie, Kochen und Fußball mache ich vor allem eines leidenschaftlich gerne: Reisen! Und zwar so gerne, dass ich mich über ausgeschlagene Reisemöglichkeiten in der Vergangenheit ärgere. Bietet sich die Gelegenheit, dann versuche ich auch unterwegs zu sein...

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